Ist eine Einbringung anderer Baumarten notwendig?

Es gibt Waldbestände, die hinsichtlich ihrer Baumartenzusammensetzung, ihres Aufbaues und ihrer Qualität den Anforderungen eines klimafitten Waldes nicht entsprechen. Auch bei Schutzwaldbeständen gibt es große Flächen, die ihrer Aufgabe nicht mehr bestmöglich gerecht werden.

Beispiele solcher Bestände und Flächen sind:

  • Schlechtwüchsige und wenig vitale Bestände mit Baumarten, die dem Standort nicht optimal entsprechen
  • Reinbestände vor allem aus Fichte, Kiefer oder Buche
  • Bestände mit einem hohen Schadholzanteil
  • Stark geschälte Bestände
  • Verlichtete Fichten-Reinbestände, vor allem in tieferen Lagen
  • Fichten-Reinbestände im Fichtenblattwespenbefallsgebiet (ob Ihr Wald in so einem Gebiet liegt, erfahren Sie bei Ihrer Bezirksforstinspektion)
  • Größere Strauchflächen
Ein an den heutigen und den zukünftigen Standort angepasster Mischwald ist die beste Risikovorsorge.

Der Zeitpunkt für den Umbau hängt vom Alter des umzuwandelnden Bestandes, der vorhandenen Arbeitszeit und den zur Verfügung stehenden Arbeitskräften sowie der Absatzmöglichkeit für das anfallende Holz ab.

Grundsätzlich sollten Umwandlungen möglichst rasch begonnen und durchgeführt werden. Sehr schlechte Bestände, die umgewandelt werden sollen, können auch vor der gesetzlichen Hiebsreife geschlägert werden. In Zweifelsfällen fragen Sie bei der zuständigen Bezirksforstinspektion nach. Vor allem Staudenbestände sollen so rasch wie möglich geräumt und umgewandelt werden, da hier die größte Ertragseinbuße gegeben ist. Umwandlungsbestände, bei denen in einem gewissen Umfang noch Wertholz zu erwarten ist, sollen erst im Zuge der Endnutzung des Wertholzes umgewandelt werden.

Die Vorgangsweise bei der Umwandlung richtet sich nach dem Alter und dem Aufbau des derzeitigen Bestandes und dem Aufbau des geplanten Bestandes. Holen Sie sich nur Baumarten in Ihren Wald, die in den jetzigen und den prognostizierten Bedingungen zum Standort passen. Es können für die Umwandlung keine Rezepte erstellt werden, im Zweifelsfall sollte daher der Rat einer Fachperson eingeholt werden.

Das Ziel sollte auf jeden Fall ein standortsangepasster Mischwald sein.