Neben jedem Stecken steckt eine Tanne.

Welche Pflanzmethode wende ich an?

Die sorgfältige Pflanzung von Bäumen ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Stabilität während ihres gesamten Lebens und daher auch von großer Bedeutung für ihre Klimafitness. Qualitativ hochwertige Forstpflanzen mit Herkunftsgarantie sind die Basis für eine klimafitte, nachhaltige und wirtschaftliche Aufforstung (Informationsplattform für forstliches Saat- und Pflanzgut, www.herkunftsberatung.at). Die Richtlinien des forstlichen Vermehrungsgutgesetzes sollten eingehalten werden.

Sie sollten jenes Pflanzverfahren wählen, das auf dem Standort Ihres Waldes bei geringstem Zeitaufwand einen sicheren Anwuchserfolg gewährleistet. Dabei kann Ihnen eine forstliche Fachkraft behilflich sein. Wichtig ist, dass beim Versetzen der Pflanzen die Wurzeln ausreichend Platz bekommen. Das „Hineinzwängen“ von Wurzeln in den Boden führt häufig zu Schädigungen des Wurzelsystems mit verringertem Wachstum oder dem Absterben der Pflanze. Sorgfältiges Setzen der Pflanzen ist eine Voraussetzung zur gelungenen Anlage eines neuen Bestandes.

Für alle Verfahren gelten folgende Regeln

  • Pflanzen in einer Pflanzkiste oder einem lichtdichten Pflanzsack zur Pflanzstelle tragen. Die Wurzeln dabei mit einem feuchten Tuch bedecken.
  • Pflanzen nicht zu seicht oder zu tief setzen.
  • Alle Pflanzenwurzeln, ohne sie zu verbiegen, ins Erdreich bringen, Erde fest andrücken. Die Pflanzlochgröße wird der Wurzel angepasst und nicht umgekehrt.
  • Pflanzenreihen und -abstände ungefähr einhalten (erleichtert die spätere Pflege), Setzschnüre verwenden.
  • Unbedingt die Pflanzen mit einem Stock markieren, um die Kulturpflege (Ausmähen, Schutz gegen Rüsselkäfer, Schutz gegen Verbiss, Schutz gegen Verfegen) zu erleichtern
  • Bei feuchtem Wetter pflanzen
  • Unbedingt Nachkontrolle der Forstpflanzen im Folgejahr
  • Schutz der Pflanze vor Fegen, Verbeißen, Rüsselkäfer, …

Der Wurzelschnitt kann trotz des richtigen Pflanzverfahrens für die vorhandene Pflanzengröße notwendig sein. Er dient der Vermeidung von gebogenen oder gedrehten Wurzeln und nicht der Geschwindigkeit beim Einpflanzen!

Was unbedingt berücksichtigt werden muss, ist das für den Baum notwendige Spross-Wurzel-Verhältnis von 3:1 bis 4:1. Um die Wurzel vor Pilzbefall zu schützen, sollte die Schnittfläche im Querschnitt maximal 2 mm betragen.

Beispiel „Buchenbühler Schrägpflanzung“

  1. Hochschwingen der unmittelbar hinter dem Blatt (im Schwerpunkt) gefassten Haue.
  2. Die Haue gleitet durch die Hand.
  3. Die Haue dringt tief in den Boden ein.
  4. Durch kurze Auf- und Abwärtsbewegungen öffnet sich der tiefe Pflanzspalt (Triangel).
  5. Eine Pflanze in den Pflanzspalt einsetzen. Nach dem Einsetzen wird die Haue herausgezogen.
  6. Durch einen Stoß mit der Hauenspitze hinter das Pflanzloch wird das Erdreich festgedrückt.

Verwendung von Stecklingen

Bei Pappel und Weide ist eine künstliche Bestandesbegründung auch mit Stecklingen möglich. Diese werden heute vor allem bei der Anlage von Energiewaldflächen und bei der Begrünung von Böschungen, Rutschflächen und dergleichen verwendet.

Stecklinge sind ca. 20 cm lange, fingerdicke Abschnitte von Stämmen oder Ästen von Pappeln oder Weiden. Sie werden beim Rückschnitt von 1-jährigen Pflanzen gewonnen. Vor dem Einsetzen muss der Boden geackert und geeggt werden.

Die Löcher für die Stecklinge werden mit einem Locheisen vorgebohrt. Die Stecklinge werden im Frühjahr bodengleich in die Erde gesteckt. Für Energiewaldflächen wird ein Verband von 2,0 – 2,5 m x 1,0 – 2,0 m empfohlen.