Wer kann meinen Wald für mich bewirtschaften?

Wer kann meinen Wald für mich bewirtschaften?

Test

Viele Waldbesitzer oder Waldbesitzerinnen haben keine Zeit oder kein Interesse ihren Wald selbst zu bewirtschaften. Dennoch ist es ihnen wichtig, dass ihr Wald im Klimawandel stabil und gesund bleibt. Zum Glück gibt es Vereinigungen und Organisationen die diese Aufgabe übernehmen.

  • Der Waldverband Österreich ist eine Unterorganisation der Landwirtschaftskammer und auf regionaler Ebene aktiv. Zu seinem Serviceangebot für Mitglieder zählen Holzverkauf Waldbewirtschaftung und Beratung.
  • Waldbesitzer:innen können auch einer regionalen Agrar- oder Waldwirtschaftsgemeinschaft beitreten. Diese Zusammenschlüsse verstehen sich als Ansprechpartner:innen für Waldbesitzer:innen auf regionaler Ebene.
  • Es gibt in Österreich eine Reihe forstlicher Dienstleister:innen, die verschiedene Arbeiten im Wald von der Bestandesbegründung bis zum Holzverkauf übernehmen können. Diese sind vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis zum österreichweiten Zusammenschluss (z.B.: Maschinenring) organisiert. Auf zoefu.at sind alle zertifizierten österreichischen Forstunternehmen aufgelistet. Das Gütesiegel ZÖFU weist zertifizierte Unternehmen als ökologisch und sozial nachhaltig mit gut ausgebildeten Mitarbeiter:innen und einwandfreier Technik aus.

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Soll ich Äste und Nadeln bei der Nutzung im Wald belassen?

Soll ich Schlagrücklass im Wald belassen?

Um einer gefährlichen Vermehrung besonders des Kupferstechers vorzubeugen, sollte der Schlagrücklass möglichst rasch austrocknen können (kurze Abtrennung der Wipfel und Restholzstücke, Hackguterzeugung), ansonsten entfernt oder behandelt werden.

Viele Waldbewirtschafter:innen befürchten, dass bei der Nutzung im Wald verbleibendes Astmaterial Schädlinge wie Borkenkäfer erst recht anlocken könnte. Auf der anderen Seite steht die Sorge, mit den Ästen, Zweigen und Laub bzw. Nadeln zu viele Nährstoffe aus dem Wald herauszutransportieren.

Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Es kommt auf viele Faktoren an, wie hoch das Befallsrisiko für einen Wald ist.

  • Auftreten von Käfer-Massenvermehrungen in der Umgebung
  • Durchmesser des Astmaterials
  • Vitalität des Waldes
  • Art der Schädlinge

Ist der Befallsdruck, zum Beispiel für Borkenkäferarten, hoch, kann man dickere Äste oder dünne Stämme, die man liegen lassen will, entrinden oder häckseln. Das Verbrennen von Pflanzenresten ist im Forstgesetz geregelt und „nur zulässig, wenn damit nicht der Wald gefährdet, die Bodengüte beeinträchtigt oder die Gefahr eines Waldbrandes herbeigeführt wird“. Will man das Astmaterial verbrennen, muss man vorher der Gemeinde Bescheid sagen.

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Welche Sicherheitsvorkehrungen muss ich bei der Waldarbeit treffen?

Sicherheitsvorkehrungen bei der Waldarbeit

Beachtet man einige Grundregeln bei der Waldarbeit, senkt man das Unfallrisiko wesentlich.

  • Tragen Sie passende Schutzausrüstung
  • Arbeiten Sie nie alleine
  • Arbeiten Sie nie unter Zeitdruck
  • Halten Sie sich die Fluchtwege frei
  • Halten Sie einen Gefahrenbereich von 2 m rund um die Motorsäge frei
  • Halten Sie einen Sicherheitsbereich von mind. 1 1/2 Baumlängen rund um den zu fällenden Baum frei.
  • Ermitteln Sie vor Beginn der Arbeit mögliche Gefahrenpotentiale (Totholz, Stromleitungen, verhängte Äste, …)
  • Halten Sie ein Erste-Hilfe-Set griffbereit

Forstarbeit ist harte Arbeit, für die es Know-how braucht. Doch all das Wissen hilft wenig, wenn die PSA – die persönliche Schutzausrüstung – unvollständig ist. Auf was es bei der richtigen Ausrüstung für die Arbeit mit der Motorsäge ankommt, haben wir in einem Kurzvideo zusammengefasst

Die persönliche Schutzausrüstung (PSA)

Der Forstarbeiter:innen-Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz schützt vor herabfallenden und peitschenden Ästen sowie vor Splittern und Sägespänen. Durch die Signalfarbe sind Arbeiter:innen besser sichtbar. Durch den Gehörschutz werden dauerhafte Schäden am Gehör durch die Lautstärke der Kettensäge vermieden. Es ist auf die vorgegebene Nutzungsdauer laut Herstellerfirma zu achten, sie beträgt aber allgemein etwa vier Jahre ab Erzeugungsdatum.

Durch die Arbeitsjacke in Signalfarbe sind Arbeiter:innen im Wald besser erkennbar. Sie schützt vor Verschmutzungen und leichten Verletzungen am Oberkörper und sollte daher auch im Sommer getragen werden. Eine gute Passform vermeidet ein Verfangen im Arbeitsgerät oder ein Hängenbleiben an Ästen.

Die Arbeitshandschuhe sollten enganliegend sein und die Passform sollte ein sicheres Handling garantieren. Sie schützen die Hände vor Verschmutzungen und leichten Verletzungen.

Die Schnittschutzhose ist ein effektiver Schutz vor Verletzungen mit der Kettensäge an den Beinen. Bei der Pflege ist auf die Hinweise der Herstellerfirma zu achten, damit es nicht zu Beeinträchtigungen der Schutzfunktion kommt. Eine gut gepflegte Hose bleibt länger funktionsfähig. Kommt es zu Beschädigungen der Schnittschutzeinlage muss die Hose ersetzt werden. Beschädigungen des Obermaterials dürfen geflickt werden, wobei darauf zu achten ist, dass die Schnittschutzeinlage nicht mitgenäht wird. Die Schutzwirkung wird in Schnittschutzklassen angegeben. Schnittschutzklasse 1 ist Standard und besagt, dass die Einlage mit einer Kettengeschwindigkeit von 20m/s getestet wurde.

Waldarbeiter:innen-Schuhe sollten einen hohen Schaft aufweisen, der mindestens über die Knöchel reicht. Neben einer stabilen Profilsohle und einer Zehenschutzkappe schützt auch hier eine Schnittschutzeinlage in der Lasche vor Verletzungen.

Das Erste-Hilfe-Set sollte immer griffbereit sein und am Gürtel oder in der Arbeitsjacke mitgetragen werden. Es sollte mindestens enthalten:

  • sterile Wundauflagen
  • ein Dreieckstuch
  • eine Mullbinde
  • Vinyl-Handschuhe
  • ein Beatmungstuch

Ein weiteres Erste-Hilfe-Päckchen sollte im Rucksack am Waldort bereitliegen und enthalten:

  • Wundauflagen, Mullbinden und Pflaster
  • eine Rettungsdecke
  • eine robuste Schere
  • eine Zeckenpinzette
Arbeiten sie nie alleine im Wald. Besonders Totholz, Käferbäume, Steilgelände und Felsabstürze bergen ein hohes Gefahrenpotential. Bei der gemeinsamen Waldarbeit achten Sie immer darauf, was der Andere tut, und behalten sie sich gegenseitig immer im Blickfeld. Im Fall des Unfalls kann der Kollege Erste Hilfe leisten und die Rettung rufen. Das Erste-Hilfe-Set sollte daher immer in Reichweite und die Notrufnummern der Rettung im Kopf oder im Handy eingespeichert sein.

Rettung 144

Bergrettung 140

Euronotruf 112 (funktioniert ohne SIM-Karte)

Um auch die Sicherheit der anderen Waldbesucher:innen zu gewährleisten, ist es Pflicht, den Ort der Waldarbeit an der Forststraße durch eine entsprechende Warntafel abzusichern.

Eine gute Aus- und Weiterbildung reduziert das Unfallrisiko wesentlich. In Österreich existieren sehr viele Kursangebote von den Forstlichen Ausbildungsstätten, den Landwirtschaftskammern oder den Waldverbänden.

Aus Sicherheitsgründen sollten Arbeiten im Starkholz (über 20 cm Durchmesser) und Schadholz den Profis überlassen werden. Die Aufarbeitung von Schadholz ist eine sehr heikle Angelegenheit und bedarf einer speziellen Ausbildung. Hier lauern viele Gefahren, daher darf man diese Arbeit getrost in die Hände von Spezialist:innen legen.

Wie ermittle ich Durchmesser und Höhe eines Baumes?

Wie ermittle ich Durchmesser und Höhe eines Baumes?

Der Durchmesser spielt für alle forstlichen Überlegungen eine entscheidende Rolle. Am häufigsten wird mit der Holzmesskluppe der Durchmesser ermittelt. Der Durchmesser des stehenden Baumes wird in einer Höhe von 1,3 m hangoberseits gemessen. Man spricht vom Brusthöhendurchmesser (BHD). Wenn man keine Kluppe zur Hand hat, kann man den Durchmesser auch mit dem Maßband ermitteln. Dabei wird der Umfang in einer Höhe von 1,3 m (hangoberseits) gemessen. Für den Brusthöhendurchmesser wird der gemessene Umfang durch die Zahl π (=3,1416) dividiert.

Für die Höhenmessung wird ein handelsübliches Lineal (z. B. 30 cm) verwendet. Zuerst lehnen Sie ein Bezugsmaß in der Länge von 3 m (wie etwa einen Stab oder eine ausklappbare Messlatte) an den zu messenden Baum an, dann gehen Sie zirka eine Baumlänge vom Baum weg und visieren ihn so an, dass 3 cm auf dem Lineal den 3 m auf dem Stab oder Messlatte entsprechen. Bei der Visur in den Wipfel ist es nun möglich auf der cm-Skala des Lineals die Baumhöhe in m abzulesen.

Messung der Baumhöhe

  • Die Messung erfolgt vom Wurzelanlauf bis zum oberen Ende des Wipfels.
  • Schiefstehende Bäume müssen für die Messung gedanklich geradegestellt werden.
  • Bei Laubbäumen ist darauf zu achten, dass die Höhe nicht überschätzt wird. Daher sollten Laubbäume im obersten Drittel der Krone anvisiert werden. Laubbäume sollten, wenn möglich, im Winter gemessen werden.
  • Für eine möglichst exakte Messung ist zu beachten, dass der Visurwinkel in den Baumwipfel nicht zu steil sein sollte.
  • Der Standpunkt sollte die 1-1½-fache Baumhöhe entfernt sein.
  • Der Baumwipfel und der Stammfuß sollten gut sichtbar sein.
  • Bei geneigtem Gelände sollte man immer oberhalb des Stammes stehen.
  • Die Entfernung zum Stamm sollte in der Horizontalen (waagrecht) gemessen werden.
  • Bei Unklarheiten sollte die Messung wiederholt werden.
Visurwinkel ist jener Winkel der Visur nach oben bei der Baumhöhenermittlung. Je steiler der Winkel, desto „schleifender“ der Schnittpunkt der Visurachse mit der Baumachse, das heißt, desto ungenauer die Messung.

Wie verkaufe ich mein Holz?

Das Holz der Douglasie ist vergleichbar mit Lärchenholz.

Wie verkaufe ich mein Holz?

Eine Plattform der Landwirtschaftskammern hilft Waldbesitzer:innen  dabei, ihr Holz zu verkaufen. Auf der Website www.holz-fair-kaufen.at finden Sie alle wichtigen Informationen rund um den Verkauf von Rundholz aus Ihrem Wald. Sie können auch mit der regionalen Waldwirtschaftsgemeinschaft, dem Waldverband oder anderen Agrarzusammenschlüssen, wie etwa dem Lagerhaus, in Verbindung treten – je nachdem welche Strukturen in Ihrer Region gut ausgebaut sind. Fragen Sie Landwirt:innen Ihrer Umgebung, an wen sie ihr Holz verkaufen und ob sie mit den Händler:innen zufrieden sind.

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Mit welchen Kosten muss ich bei der Holzernte rechnen?

Mit welchen Kosten muss ich bei der Holzernte rechnen?

Angaben aus dem Jahr 2020.

Stundensätze:

  • Harvester: 70 € – 125 €/Stunde
  • Forwarder: 49 € – 99 €/Stunde
  • Lohn/Stunde: 23 €/Stunde … 30 €/Betriebsstunde

Leistung:

  • 4 – 20 Efm.
  • abhängig von Maschine, Fahrer:in, BHD, Entnahme, Vorbereitung, Gelände, Rückedistanz

Kosten:

  • 15 – 25 €/Efm frei Forststraße

 

Buchempfehlung: „Faustzahlen für die Kleinwaldbewirtschaftung“