Was muss beim Kauf von Forstpflanzen angegeben werden?

Tannen warten auf der Freifläche auf ihre neuen Besitzer.

Was muss beim Kauf von Forstpflanzen angegeben werden?

  • Baumart
  • Wuchsgebiet
  • Seehöhe, auf der sie gepflanzt werden sollen
  • Alter des Baumes (z.B.: Tanne 2/3 = 2 Jahre Sämling und 3 Jahre verschult = 5 Jahre)
  • Größensortierung (je nach Baumart unterschiedlich von 15/30 [= 15 bis 30 cm] bis 180 +)

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Worauf achte ich bei der Übernahme von Forstpflanzen?

Worauf achte ich bei der Übernahme von Forstpflanzen?

  • Guter Ernährungszustand (gesunde Benadelung und gesunde Nadelfarbe; kräftiger Knospenbesatz)
  • Guter Frischezustand
  • Verdunstungsschutz, Achtung bei Transport und Manipulation
  • In ein feuchtes Tuch einschlagen, wenn sie nicht sofort verpflanzt werden
  • Gesundes Wurzelwerk (keine Deformationen)
  • Richtiger Wurzelschnitt (scharfes Werkzeug)
  • Stammzertifikat (Für Forstliches Vermehrungsgut wird seit 2003 bei jeder Ernte von den zuständigen Behörden ein Stammzertifikat ausgestellt (vor 2003: Begleitschein). Die Nummer des Stammzertifikats erlaubt eine eindeutige Identifizierung der Ernte und eine Verknüpfung mit der beernteten Herkunft.)

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Muss ich die Wurzeln beschneiden?

Muss ich die Wurzeln beschneiden?

Der Wurzelschnitt kann trotz des richtigen Pflanzverfahrens für die vorhandene Pflanzengröße notwendig sein. Er dient der Vermeidung von gebogenen oder gedrehten Wurzeln und nicht der Geschwindigkeit beim Einpflanzen! Was unbedingt berücksichtigt werden muss, ist das für den Baum notwendige Spross-Wurzel-Verhältnis von 3:1 bis 4:1.

Sowohl bei Nadel- als auch bei Laubholz müssen zu lange Wurzeln mit Bedacht und einem scharfen Beil bzw. einer scharfen Handschere abgeschnitten (nicht „abgequetscht“) werden. Dann stehen die Pflänzchen unverbogen und gerade im Pflanzloch. Wenn Quetschungen nicht verhindert werden, kann es zu Fäulnis kommen. Um die Wurzel vor Pilzbefall zu schützen, sollte die Schnittfläche im Querschnitt maximal 2 mm betragen. Aus einer kleinen Schnittfläche entsteht auch eine starke Folgewurzel.

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Warum müssen auch die Herkünfte passen?

Warum müssen auch die Herkünfte passen?

Bäume wachsen stabil und gesund, wenn sie gut an ihren Standort angepasst sind. Sie weisen auch innerhalb einer Art unterschiedliche Eigenschaften auf, die über ihre Klimafitness entscheiden.

Nehmen wir als Beispiel Österreichs meistgepflanzten Baum, die Fichte. Es gibt Fichten, die genetisch besser an Tallagen angepasst sind und welche, die sich in den Hochlagen wohler fühlen. Setzt man nun die Tal-Fichte in eine Hochlage, wird sie dort mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so vital und stabil wachsen können, wie eine Hochlagenfichte dies könnte.

Mit der Wahl der optimalen genetischen Herkunft kann man schon früh auf die zu erwartenden Klimaveränderungen reagieren und dafür sorgen, dass der Bestand stabil und gesund wächst.

Ist gerade keine passende Herkunft zu bekommen, ist es besser, auf das richtige Material zu warten, anstatt eine unpassende Herkunft zu pflanzen oder anzusäen.

Welche Herkunft und welche Baumart am besten zu ihrem Wald passt, können Sie unter „Baumarten“ und auf „herkunftsberatung.at“ herausfinden.

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Welches Saatgut passt in meinen Wald?

Welches Saatgut passt in meinen Wald?

Die Auswahl des passenden Saatgutes ist für forstliche Kulturen von größter Bedeutung, denn die einmal gewählte Herkunft ist Produktionsgrundlage für viele Jahrzehnte. Durch hohe Ausfallraten, langsamen Wuchs oder schlechte Qualität können ungeeignete Herkünfte die Aufforstung negativ beeinflussen. Ist keine passende Herkunft vorhanden, ist es ratsam mit der Ansamung auf die nächste Ernte zu warten.

Wählen Sie unter „Baumarten“ das optimale Saat- und Pflanzgut für Ihren Waldstandort aus.

Auch unter herkunftsberatung.at finden Sie passende Informationen. Die Auswahl basiert auf dem nationalen Register der zugelassenen Plantagen und Saatguterntebestände des Bundesamtes für Wald, den behördlich angemeldeten Saatgutbeerntungen in Österreich sowie auf den Ergebnissen von Herkunftsversuchen am BFW.

Bei Unklarheiten holen Sie sich Hilfe bei Berater:innen für Forstpflanzen oder beim BFW.

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Wo bekomme ich passendes Saatgut?

Wo bekomme ich passendes Saatgut?

Der wichtigste Faktor einer erfolgreichen Saat ist eine gute Qualität des Saatgutes. Da die Erbanlagen des Saatgutes und der Sämlinge für den Konsumenten nicht erkennbar sind, muss eine Kennzeichnung des Vermehrungsgutes erfolgen. Für Forstliches Vermehrungsgut wird seit 2003 bei jeder Ernte von den zuständigen Behörden ein Stammzertifikat ausgestellt (vor 2003: Begleitschein). Die Nummer des Stammzertifikats erlaubt eine eindeutige Identifizierung der Ernte und eine Verknüpfung mit der beernteten Herkunft. Mit dieser Nummer kann der Waldbesitzer bei Forstbaumschulen nach Pflanzgut anfragen.

Zu beziehen ist qualifiziertes Saatgut über Klenganstalten oder Forstgärten.

Das Saatgut der Hauptbaumarten kommt entweder aus anerkannten Saatguterntebeständen oder Samenplantagen. Für seltenere Baumarten, von denen es keine ausreichend großen natürlichen Bestände mehr gibt, wurden vom Bundesforschungszentrum für Wald sogenannte Generhaltungsplantagen eingerichtet, deren Ziel primär die Erhaltung der genetischen Vielfalt ist.

Bei Unklarheiten holen Sie sich Rat von Expertinnen und Experten der beratenden Institutionen.

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Wie kann ich Saatgut in meinem Wald sinnvoll nutzen?

Wie kann ich Saatgut in meinem Wald sinnvoll nutzen?

Die künstliche Bestandesbegründung kann auch durch Saat erfolgen. Diese Form der Verjüngung kann für die Einbringung von Mischbaumarten zweckmäßig sein und ist eine kostengünstige Ergänzung zur Naturverjüngung oder herkömmlicher Pflanzmethoden.

Für eine erfolgreiche Aufforstung muss der Boden vorbereitet werden, um ein gutes Keimbett für die Samen zu schaffen. Je nach Gegebenheiten wendet man die passende Technik an: Pflügen, Mulchen, Fräsen oder Grubbern. Für kleinflächige Saaten kann auch mit Pflanzhauen, Rechen, Freischneider oder sonstigen Einsaathilfen gearbeitet werden. Die Saatabstände und der Zeitpunkt der Aussaat richten sich nach der Baumart. Edellaubhölzer werden eher im Frühjahr nach der Schneeschmelze gesät, Kirschen allerdings besser im Herbst oder Winter.

Die Eiche gilt in vielen Regionen Österreichs als zukunftsfähige Baumart.

Nicht jeder Standort ist für eine Aussaat geeignet. Die Humusformen Mull oder mullartiger Moder eignen sich aber sehr gut und der Oberboden sollte „von weitem grün und aus der Nähe noch braun“ aussehen. Die Konkurrenz durch Naturverjüngung oder Begleitpflanzen sollte unter Kontrolle gehalten werden und auch Bestandesalter, Lichtsituation, Bestandesdichte sowie Bestandesstabilität muss in die Planung miteinbezogen werden.

Bei Unklarheiten holen Sie sich Rat von Expertinnen und Experten der beratenden Institutionen.

Wie kann ich die Naturverjüngung sinnvoll nutzen und fördern?

Wie kann ich die Naturverjüngung sinnvoll nutzen?

Die Naturverjüngung ist die natürlichste und billigste Form der Waldverjüngung. Voraussetzungen für das Aufkommen eines natürlichen Anflugs (Anflug von leichten Samen wie Fichte, Lärche) oder Aufschlags (Aufschlag von schweren Samen wie Buche, Eiche) sind:

  • standortsangepasste Samenbäume (Samenjahre ausnützen!),
  • ein aufnahmefähiger Boden (Keimbett) und
  • das nötige Kleinklima (Licht, Feuchtigkeit).

Die einzelnen Baumarten haben bei der Naturverjüngung verschiedene Ansprüche hinsichtlich Boden und Licht. Sie müssen diese Ansprüche genau beachten, um in dem folgenden Waldbestand die richtigen Baumarten zu bekommen.

So verjüngen sich Kiefer, Lärche und Birke meist auf Freiflächen, Tanne und Buche im Schatten des Altholzes und Fichte im Halbschatten des Waldsaumes. Daher wird durch den Kahlschlag eher Kiefer, Lärche und Birke, durch die Einzelstammentnahme Tanne und Buche und durch den Saumschlag eher die Fichte begünstigt.

Naturverjüngung sollte vor allem dort gefördert werden, wo sie bereits vorhanden ist und Nutzungen zweckmäßig sind. Jedoch muss man die Herkunft der Samen auch hinterfragen. Sind jene Bäume, die sich hier gerne verjüngen auch die richtigen für diesen Standort? Oder verjüngen sich hier Bäume, die vielleicht mit zukünftigen Bedingungen Probleme haben werden?

Kennen Sie die Herkunft des Altbestandes? Nach welchen Kriterien wurden die Bäume damals ausgewählt? Heute sollten Bäume nicht mehr nur gute Wuchsleistung aufweisen, sondern in erster Linie an den Standort passen, damit sie ihr Leben lang gesund und stabil wachsen können.

So fördern Sie das Aufkommen einer Naturverjüngung:

  • Freistellen bzw. Belassen von Samenbäumen
  • Bodenverwundung (in Samenjahren)
  • Richtige Hiebsführung (Schlägerung am richtigen Platz)

Mehr Information zur Naturverjüngung auf waldwissen.net

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